Trainingstherapie

" Gute Trainingstherapie ist angewandte Physiotherapie"


Neben bedarfsgerechter Fütterung und artgerechter Haltung ist schonendes Pferdetraining mit unter der entscheidenste Faktor, um ein Pferd über viele Jahre mental gesund und körperlich fit zu halten.


Da gerade Pferde mit Verletzungen, Krankheiten oder Dysbalancen ein über das "normale Pferdetraining" hinausgehende Trainingsmanagement bedürfen,  stellt die Trainingstherapie ein fester Bestandteil meines ganzheitlichen Therapiekonzeptes dar. Spezialisiert habe ich mich hier insbesondere auf Pferde mit Headshaking-Syndrom und Trageerschöpfung bzw. -schwäche.


Nähere Informationen findest du auf dieser Seite:

Unter der Trainingstherapie versteht man das gezielte und individuelle, auf körperlichen Einschränkungen oder Befunden beruhende Training von Pferden. Sie ist vergleichbar mit der Krankengymnastik bzw. dem Rehatraining im Humanbereich und geht über das "normale Pferdetraining" hinaus.


Training sollte immer fester Bestandteil der Therapie sein!


Vielleicht ist es Dir in der Vergangenheit schon selbst einmal so ergangen:

Dein Pferd wird von einem Therapeuten – egal ob Physiotherapeut, Osteopath, Akupunkteur etc. – behandelt. Nach anfänglicher Begeisterung über den Behandlungserfolg stellen sich nach einigen Tagen oder Wochen dann aber ganz schnell doch wieder die „alten“ Problemchen ein und es ist alles wieder wie zuvor. Schnell kommst Du zu der Auffassung, dass der Therapeut vielleicht nicht „gut“ war oder diese Behandlungsmethode „nichts bringt“. Trotz wechseln desTherapeuten oder der Behandlungsmethode zeichnet sich nach kürzester Zeit das selbe Bild ab.


Woran das liegt? In den wenigsten Fällen an dem/der Therapeut:in oder der Behandlungsform!


Pferde gewöhnen sich sehr schnell an unphysiologische Bewegungsmuster und Kompensationsmechanismen. Wenn es ein paar Mal die Erfahrung gemacht hat, das eine bestimmte Bewegung weh tut, wird es diese Bewegung auch noch meiden, wenn die eigentliche Bewegungseinschränkung und damit der Schmerz nach einer therapeutischen Behandlung vorüber ist. So schnell sich Pferde an unphysiologische Bewegungsmuster und Kompensationsmuster gewöhnen, können sich diese aber auch recht schnell innerhalb weniger Tage oder Wochen auf neue, physiologische Bewegungsmuster einlassen. Darauf baut die Bewegungs- & Trainingstherapie auf:


Ziel ist es, sog. Schmerzgedächtnis bzw. erworbene Kompensationsmechanismen durch das Üben neuer und Überschreiben alter Bewegungsmuster, d.h. durch gezieltes Auftrainieren der entstandenen „Schwachstellen“, zu lösen. Nur so stabilisiert sich langfristig der therapeutische Behandlungserfolg!

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Auf folgende Bereiche habe ich mich spezialisiert:

Headshaking-Syndrom

Was bringt Trainingstherapie deinem betroffenen Pferd?

Wie man inzwischen weiß, hat das (idiopathische) Headshaking viele verschiedene Auslöser, aber bis auf wenige Ausnahmen die gleiche Ursache: ein falsches Bewegungsmuster, bei dem zu viel Zug auf den Trapezmuskel gelangt. Durch bindegewebsartige Strukturen im Rückenmark ist der Nerv, der den Trapezmuskel versorgt, mit dem Trigeminusnerv (dem Gesichtsnerv) verbunden, der durch die Fehlhaltung überreaktiv wird. In Folge bekommt das Pferd durch verschiedene Reize (sog. Auslöser) wie Licht, Regen, Wind, Pollen, etc., die auf den überreaktiven Nerv treffen, einen Schmerzimpuls und shaked. Ein Abstellen der Auslöser durch bspw. Maske, Nasennetz, etc. reicht daher nicht aus, um das Headshaking-Syndrom effektiv zu lindern oder nachhaltig zu beseitigen. Vielmehr bedarf es hierfür ein gezieltes Trainingsmanagement mit dem Ziel eines biomechanisch korrekten Bewegungsablaufs, in dem das Pferd durch Bauchspannung den Brustkorb anhebt und sich aus dem Widerrist dehnt, wonach der Rücken durchschwingen und das Becken abkippen kann. Bewegt sich das Pferd nicht mehr unphysiologisch, wird der Trapezmuskel entlastet, der Trigeminusnerv kann sich erholen und das Shaken verschwindet.


Als Besitzerin eines Headshakers habe ich mich über viele Jahre mit dem Syndrom, diversen Therapiemöglichkeiten und Trainingsansätzen (Markus Scheibenpflug, Tensegrales Pferdetraining u.a.) auseinander gesetzt. Durch ein gezieltes Trainingsmanagement und regelmäßiger Physiotherapie ist mein eigenes Pferd inzwischen symptomfrei. Im Rahmen der Trainingstherapie kannst Du von meinen eigenen Erfahrungen profitieren - ich zeige Dir, wie Du dein Pferd im täglichen Training durch verschiedene Übungen an der Hand vom Boden und an der Longe (ohne Hilfsmittel wie Ausbinder) aus dem schmerzhaften und krankhaften Bewegungsmuster helfen und damit das Shaking effektiv lindern oder sogar ganz abstellen kannst.

Trageerschöpfung bzw. -schwäche

Warum Trainingstherapie gerade bei "trageunfähigen" Pferden so wichtig ist?

Trageerschöpfte (Reit-)Pferde sind heutzutage leider keine Seltenheit. Dabei muss die Trageerschöpfung, oder auch bekannt unter Trageermüdung, Trageschwäche, Tragkrafterschöpfung, Toplinesydrom und myofasziale Dysbalance, nicht zwingend durch das Tragen eines Reiters, sondern kann bspw. auch bei vorwiegend untrainierten Pferden durch Eigengewicht des Rumpfes entstehen. Es handelt sich dabei um eine - durch eine chronische Überbelastung entstandene - Fehlentwicklung der Rumpfträger und die anschließend erfolgenden Kompensationen des restlichen Gebäudes, wodurch Mobilisationseinschränkungen und Ausgleichsbewegungen dauerhaft ungesunde und verschleißende Gangbilder entwickeln, die es dem Pferd unmöglich machen, Last aufzunehmen.


Tückisch ist, dass Trageerschöpfung als schleichender Prozess oft erst spät erkannt wird und der Tierarzt/Therapeut meist für eine Folgeerscheinung gerufen wird, aber die Ursachen an ganz anderer Stelle liegen. Wird die Ursache - ähnlich wie beim Headshaking-Syndrom - nicht behoben, wird es immer wieder zu ähnlichen Schaden oder zu Problemen an anderen Stellen kommen. Im Rahmen der Therapie muss deshalb zum einen die TragFÄHGKEIT wieder hergestellt werden. Durch begleitende oder vorausgehende (Physio-)Therapie wird der Pferdekörper überhaupt wieder in die Lage versetzt, gesunderhaltende Bewegungen auszuführen. Ein/e Therapeut:in - sei er/sie noch so gut - kann die Trageerschöpfung jedoch nicht wegbehandeln, weshalb Bestandteil jeder Therapie auch in das (Wieder)Erlangen der TragKRAFT, d.h. die Kraftausdauer, die gesunderhaltende Bewegungen über einen längeren Zeitraum oder auch mit Reiter zu halten, sein muss. Diese Aufgabe obliegt dem Besitzer im Rahmen eines angepassten, individuellen Bewegungstrainings (Stichwort Trainingstherapie!).


Mein Ziel ist es, Dir nach bzw. neben der physiotherapeutischen Behandlung im Rahmen der Trainingstherapie verschiedene, individuell zu deiner Situation passende rumpftragemuskulaturmobilisierende, -/stabilisierende sowie aufbauende Übungen zu vermitteln, welche Du in deinem täglichen Training einbauen kannst und Deinem Pferd nach und nach zu mehr Rumpfstabilität und Tragkraft verhelfen können.

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Häufige Fragen & Antworten zur Trainingstherapie

  • Ist Trainingstherapie in einer Behandlung inbegriffen oder benötige ich einen extra Termin?

    Trainingstherapie ist fester Bestandteil meiner Therapie, weshalb ich i. d. R. während oder im direkten Anschluss einer physiotherapeutischen Behandlung neben Dehnübungen etc. auch konkrete Trainingstipps als Hausaufgabe  mitgebe. Aus Zeitgründen kann sich das jedoch nur auf maximal grobe Übungseinweisungen beschränken. Benötigst Du intensive Hilfestellung bei der Umsetzung der Übungen, vereinbaren wir einen extra Termin für eine Trainingstherapie-Einheit. 

  • Wie läuft eine Trainingstherapie-Einheit ab?

    Jede Einheit wird individuell auf Dein Pferd ausgerichtet. Zu Beginn (oder auch während) der Einheit besprechen wir ausführlich die Zielsetzung der gewählten Übungen. Im Idealfall bewege ich zuerst Dein Pferd, um Dir die korrekte Ausführung der Übung zu zeigen und leite Dich dann in der richtigen Umsetzung an.


    Die Gesamtdauer eine Trainingstherapie-Einheit beläuft sich auf ca. 45 Minuten; kann sich aber nach Bedarf etwas verlängern oder verkürzen. 

  • Was sind die Elemente der Trainingstherapie?

    Die Trainingstherapie wird individuell auf den körperlichen Zustand bzw. auf die Befunde deines Pferdes angepasst. Sie findet vom Boden aus statt  und kann bspw. Handarbeit, Führübungen, Longenarbeit, Stangenarbeit oder Propriozeptives Training beinhalten. Insbesondere Pferde, die (temporär) nicht reitbar sind, profitieren von einer Trainingstherapie-Einheit. 


    Sofern erforderlich können bspw. auch Tapeanlagen, partielle manuelle Behandlungen sowie die Nutzung nowendiger Hilfsmittel (bspw. Gewichtsgamaschen) Elemente der Trainingstherapie sein.

  • Ist ein gewisser Ausbildungsstand oder Reitplatz bzw. Reithalle Voraussetzung?

    Ganz klar nein! Jeder wird da abgeholt, wo er sich gerade vom Leistungsstand befindet. Auch Reitplatz oder Reithalle sind keine Voraussetzungen. Bewegungs- & Trainingstherapie sind überall möglich und individuell an die euch zur Verfügung stehenden örtlichen Gegebenheiten anpassbar. Solltest du Dir bei den Möglichkeiten deines Trainingsumfelds unsicher sein, spreche mich einfach darauf an und wir klären passende Lösungen ab.

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